Die Prägungen aus der Kindheit spielen eine wichtige Rolle bei der Aufklärung von Beziehungsproblemen, deinem Selbstwert und deinem Wohlbefinden.

Fähigkeiten, Ressourcen und Talente des inneren Kindes entdecken

Wir sind von Natur aus neugierig. Als Kinder stellen wir viele Fragen und brauchen möglichst oft Antworten oder Informationen, die der Wahrheit entsprechen.

Werden die Fragen als Kind von den Erwachsenen abgetan und wird eine Kind irgendein Quatsch oder Märchen erzählt, kann man als Kind die eigene Wahrnehmung nicht mit dem Verhalten der Bezugspersonen abstimmen. Es fehlen Vergleiche, die für eine korrekte Wahrnehmung wichtig sind. Vor allem Familien, die nach außen ein gutes Bild abgeben möchten, halten kindliche und neugierige Fragen und Hinweise des eigenen Kindes für bedrohlich. Solche Familien leben meist ein widersprüchliches Verhalten vor und bagatellisieren ihr eigenes Fehlverhalten... Besonders vor ihren aufmerksamen Kindern fühlen sich diese Eltern bedroht. "Kinder und Narren sprechen die Wahrheit" sagt der Volksmund und dies möchte man unter allen Umständen verbergen.

Wenn ich hier von "dem Kind" ganz allgemein spreche, meine ich jedoch dich und dein inneres Kind. Die Beispiele sind zwar rein fiktiv aber aus vielen eigenen Beobachtungen und Erzählungen kommt es sehr häufig so ähnlich vor.

Das Image nach Außen, die eigenen Unsicherheiten und Disharmonie sollen unsichtbar für andere bleiben, spielen aber eine wichtigere Rolle bei der Aufklärung und dem Wohlbefinden des Kindes bzw. deiner Entwicklung.

Ein Kind nimmt sehr genau wahr, wenn Streitigkeiten  und Probleme verniedlicht, verleugnet oder unter den Teppich gekehrt werde. Fragen werden totgeschwiegen, weil man glaubt, das Kind würde es eh nicht verstehen. Das Vorkommnis - ob wichtig oder nicht - wird also als Tabu erklärt, über das nicht gesprochen wird oder sogar per Verbot nicht gesprochen werden darf.

 

Verhaltensmuster

Aus der Disharmonie von Wahrnehmung und fehlender Antwort, können sich verschiedene, missverständliche Verhaltensmuster und unterschwellige, passiv-aggressive Botschaften bilden, die einen irritierenden Einfluss auf die Selbst-Wahrnehmung haben. Das Selbstvertrauen kann empfindlich gestört werden und bis ins Erwachsenenalter deshalb verkorkst bleiben.

Wenn in der Familie versucht wurde, das Geschehene in eine dunkle Ecke zu verbannen, ist es dennoch nicht verschwunden. Verdrängen hat genau den gegenteiligen Effekt. Obwohl niemand das Geheimnis sehen kann, ist es präsent wie eh und je. Als möchte es mit aller Kraft ans Licht. Besonders Dinge die "vergessen" scheinen, kommen bei Gesprächen immer ans Licht. Man muss sich nur trauen, das Gespräch zu suchen.

Möglich, dass ein Kind dies als Antwort bekam:

Beispiele gibt es viele

„Das ist doch nicht schlimm.“
„Stell dich nicht so an!“
"Glaubst du mir nicht?"
„Woher willst du das wissen?“
„Du musst nicht alles wissen.“
„Das geht dich nichts an.“
„Sei nicht so neugierig!“
„Das bildest du dir ein.“
„Frag doch nicht so blöd!“

"Ich weiss nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll."

Georg Christoph Lichtenberg


Nichts zu verändern und auf eine Verbesserung hoffen, ist eine Sackgasse. Jede Veränderung hat die Chance eine Verbesserung zu bewirken - man muss sich nur trauen!

Frei von Schuld und Scham kann das ganze Leben anders werden.

Scham- und Schuldgefühle sind eines der giftigsten und schädlichsten Gefühle für einen Menschen und sein Umfeld. Wer diese Art von Schuld mit sich herumträgt, fühlt sich dadurch womöglich unwürdig und verurteilt sich unbewusst selbst.

Es ist möglich, die Vergangenheit aufzuarbeiten und abzuschließen. Methoden dafür gibt es mehrere. Die Frage ist immer, ob man selbst bereit dafür ist und sich aus freiem Willen dafür entscheidet.

Zurück ins Selbstvertrauen zu kommen, kann ungeahnte Fähigkeiten, Ressourcen und Talente hervorbringen.

Das Grundbedürfnis für Schutz und Geborgenheit sollte in der Familie vermittelt werden. Aber bei "belasteten" Familien kann die eigene Wahrnehmung des Kindes durch das, Fehlverhalten der Bezugspersonen eine Zerrissenheit (Ambivalenz) erzeugen. Das Kind wird in seiner Wahrnehmung getäuscht und Fehlinterpretationen sind die verheerenden Folgen.

Das Kind nimmt etwas wahr, was ihm seltsam vorkommt aber die Fragen werden abgetan oder sogar verboten. Dieser Widerspruch verunsichert das Kind. Es weiss nicht, was stimmt. Ambivalenzen kann ein Kind nicht lösen und bildet ein Verhaltensmuster mit mangelndem Selbstvertrauen. Ein Kind will von Natur aus eigentlich noch mehr Fragen stellen, um sich seiner Gefühle und der logischen Denkweise sicher zu werden und vertrauen zu lernen. Widersprüche kann niemand lösen. Das ist das ganze Dilemma.

Schuld &
Scham


Geheimnisse kann ein Kind spüren aber die kindliche Interpretation führt zu Schuld- und Schamgefühlen. Wenn das Kind selbst erwachsen ist, werden diese verdrängten Gefühle als „inneres Kind“ bezeichnet. Die Gefühle werden in anderen Situationen wieder auftauchen – spätestens in einer Paarbeziehung oder wenn man eigene Kinder bekommt. Nun, als Erwachsener, hat man die Möglichkeit dieses Dilemma zu beleuchten und zu verarbeiten.

Vergeben, verzeihen und Mitgefühl entwickeln ist das Ziel.

Die Auseinandersetzung mit deinem inneren Kind ermöglicht Heilung von Süchten und unerfüllten Grund-Bedürfnissen. Es geht nicht darum irgendwem die Schuld zuzuschieben, das Geschehene ist geschehen. Vergeben, verzeihen und Mitgefühl entwickeln ist das Ziel.  Vergessen funktioniert nicht. Das innere Kind rebelliert und will gesehen werden! Sich und andere lieben bedeutet nicht, dass man ungesunde Verhaltensweise toleriert oder sich zu Familientreffen überreden lässt.

Manchmal ist ein Nein zu anderen, ein Ja zu sich selbst.

Es gilt eine gesunde Selbstliebe zu entwickeln, die Verständnis und für das damalige Verhalten der Bezugspersonen beinhaltet und auch die Vergebung ermöglicht. So können auch die vernachlässigten Aspekten der Persönlichkeit wieder integriert und gelebt werden.

So kann persönliches Wachstum möglich werden. Wir bleiben das Kind, das wir sind und entfalten die Fähigkeiten, die schon von Geburt an in uns waren, zum Wohle aller. Wir verfügen über alle Ressourcen, die für unser Glücklichsein wichtig sind; wir müssen sie loslösen von den negativen Verstrickungen (Glaubenssätzen) unserer Kindheit.


Lerne weitere Techniken zur Selbsthilfe kennen und finde deinen Weg zu dir zurück. Du bist auf dem richtigen Weg, wenn dein Glücksgefühl von Tag zu Tag größer wird. Viel Spaß und Erfolg dabei.


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